Die Bibliothek wird gemeinsam vom Dokumentationszentrum und der Gedenkstätte Moritzplatz betrieben.

Hier gewinnen Sie einen Einblick über Neuanschaffungen und interessante Bücher aus unserer Bibliothek.

DDR im Plural.

Ostdeutsche Vergangenheit und ihre Gegenwart. Christopher Banditt, Nadine Jenke, Sophie Lange (Hrsg), Berlin 2023.

Es gab nicht nur eine DDR. Ob Unrechtsstaat, Fürsorgediktatur oder "Nischengesellschaft": Der ostdeutsche Teilstaat hat in Geschichtswissenschaft und öffentliche Debatten diverse Deutungen erfahren. Ebenso plural sind die Erfahrungen und Erinnerungen der Menschen, die in der DDR lebten. In "DDR im Plural" zeigen 25 junge Wissenschadtlerinnen und Wissenschaftler in anschaulichen Beiträgen, wie sie sich mit neuen Forschungsansätzen dem vielschichtigen Wesen der DDR und seinen Nachwirkungen bis in die gesamtdeutsche Gegenwart annähern. In prägnanten, kurzen Texten widmen sie sich unter anderem dem alltäglichen Leben, kulturellen Räumen, aber auch dem Politik- und Sicherheitsapparat. (Verlagsinfo)

Stiefkinder der Republik.

Das Heimsystem der DDR und die Folgen. Angelika Censebrunn-Benz, Freiburg im Breisgau 2022.

Von den Eltern im Stick gelassen oder vernachlässigt; an den Rand gedrängt, weil sie politisch oder sozial nicht angepasst waren - knapp 500.000 Kinder und Jugendliche haben das Heimsystem der DDR durchlaufen. Ihre Erfahrungen sind oftmals von Gewalt und Unterdrückung geprägt. [Die Autorin] hat mit zahlreichen ehemaligen Heimkindern gesprochen. In ihrem Buch gibt sie einen Überblick über die Geschichte der Zwangserziehung in der DDR und zeichnet in einfühlsamen Porträts Lebenswege ehemaliger Heimkinder nach. (Verlagsinfo)

 

Feindesland

57 Stunden BRD: Die ominöse Flucht und Rückkehr eines DDR-Grenzkommandeurs während des Kalten Krieges. Michael Dullau, Schweinfurt 2020.

Im Frühjahr 1981 [...] geschieht an der deutsch-deutschen Grenze das Unvorstellbare: Ein Regimentskommandeur der DDR-Grenztruppen, Befehlshaber über rund 2.000 speziell ausgebildete Grenzsoldaten, flüchtet in die [BRD]. Die politische Führung in Ostberlin ist schockiert und blamiert. Seit Jahren schon kehren hunderttausende DDR-Bürger dem selbst ernannten Arbeiter- und Bauern-Paradies den Rücken. Doch nun flüchtet ausgerechnet ein Systemträger in den Westen. Mit einer diplomatischen Kommandoaktion versuchen die DDR-Oberen deshalb, ihren geflüchteten Grenzkommandeur zurückzuholen. (Verlagsinfo)

Wächter der eigenen Gefangenschaft

Gerd Pradel, novum Verlag 2022.

"Nun war es soweit, ab jetzt war ich ein Wächter unserer eigenen Gefangenschaft." Packend und mitreißend berichtet Gerd Pradel über seinen Dienst als Gefreiter an der Grenze der ehemaligen DDR. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund und gibt dem Leser einen spannenden Einblick, wie es damals zuging unter den Soldaten und ihren Vorgesetzten. Schikanen und Intrigen prägten den Alltag der SOldaten und machten diesem zu einem "Drahtseilakt".  (Verlagsinfo)

Familienunternehmen in Ostdeutschland

Niedergang und Neuanfang von 1945 bis heute. Stiftung Familienunternehmen (Hrsg.), Halle/Saale 2023.

Die populärwissenschaftliche Darstellung zeigt erstmals Auswirkungen der Verdrängungspolitik der sowjetischen Besatzungsmachgt und des SED-Regimes für die Familienunternehmenslandschaft in Ostdeutschland bis heute auf. Die staatsdirigistischen Eingriffe führten zur Abwanderung von Betrieben in den Westen. Doch zeigten sich auch Resilienz, Einfallsreichtum und Beharrlichkeit der verbleibenden Firmen. Nach 1989/90 machten sich viele Unternehmerinnen und Unternehmer aus Ost und West auf, die Traditionen wiederzubeleben. Heute sind über 90 Prozent der ostdeutschen Betriebe Familienunternehmen. Der Wirtschaftshistoriker Rainer Karlsch arbeitet in dem reich bebilderten Buch zahlreiche Geschichten durch unterschiedlichste Branchen auf: Viele davon sind Erfolgsgeschichten trotz widrigster Umstände. (Verlagsinfo)

 

Ich war Grenzsoldat der DDR.

Wahre Begebenheiten aus dem Alltag eines Grenzsoldaten. Georg Engel, 2021.

Der Autor schildert seinen Weg von der Einberufung bis zum Alltag im Grenzdienst der DDR im Jahr 1969. Der ganz persönliche Bericht erzählt vom Alltag in der Grenzkompanie (Dömitz/Elbe) - von langen Grenzschichten bei Wind und Wetter bis hin zu vorgetäuschten Grenzdurchbrüchen zur Abschreckung der Bevölkerung, die der Autor selbst erlebt und durchgeführt hat. (Verlagsinfo)

Der kurze Sommer der Freiheit.

Wie aus der DDR eine Diktatur wurde. Klaus-Rüdiger Mai, Freiburg im Breisgau 2023.

[Der Autor] erzählt auf der Grundlage intensiver Quellenrecherchen die Geschichte des Protests Leipziger Studenten gegen die Stalinisierung Ostdeutschlands und bettet ihre Schicksale ein in die Unterdrückung demokratischer Anfänge in der SBZ und der DDR von 1945 bis zum Volksaufstand vom 17. Juni 1953. Im Mittelpunkt steht eine Gruppe junger, lebenslustiger und engagierter Menschen um den 20-jährigen Herbert Belter, deren Hoffnungen auf einen echten Aufbruch nach Kriegsende enttäuscht wurden und die sich mit dem Abgleiten ihres neuen Landes in die Diktatur nicht abfinden wollen. Schnell geraten sie wegen harmloser Aktivitäten ins Visier von deutscher und sowjetischer Staatssicherheit. Herbert Belter wird zum Tod verurteilt und 1951 in Moskau hingerichtet, viele andere verschwinden für Jahre im Gefängnis oder in Lagern.  (Verlagsinfo)

Spurensicherung.

Innenansichten der DDR-Grenztruppen. Sandra Pingel-Schliemann & Thilo Wierzock, Berlin 2022.

Die innerdeutsche Grenze war wie die Berliner Mauer auf der östlichen Seite eine der am besten gesicherten Grenzen der Welt - nahezu unpassierbar für jene, die die DDR verlassen wollten. Die bislang erschienenen Publikationen zeigten fast ausschließlich den westlichen Blick auf die Grenzanlagen. In diesem Buch wird die Perspektive gewechselt: Erstmals werden bisher unveröffentlichte Fotos aus den Jahren 1949 bis 1990 gezeigt, die von Grenzsoldaten aufgenommen wurden. Dabei gibt es neben den propagandistischen Aufnahmen, die die grenzsichernden Einheiten als Friedenskämpfer im Kalten Krieg stilisierten, auch Fotos, die einen anderen "inneren" Blick einnahmen. Es handelt sich hierbei um verbotene private Aufnahmen, die aus sehr unterschiedlicher Motivation heraus entstanden sind.  (Verlagsinfo)

 

 

Recht und Gerechtigkeit.

Die strafrechtliche Aufarbeitung von Diktaturen in Europa. Jörg Ganzenmüller (Hrsg.), Köln 2017.

Bei der strafrechtlichen Aufarbeitung von Diktaturen gibt es ein grundsätzliches Problem: Es ist nicht Aufgabe des Strafrechts Gerechtigkeit herzustellen, sondern individuelle Schuld festzustellen und zu sanktionieren. Doch welche Bedeutung hat dann die Justiz bei der Aufarbeitung von Diktaturen? Was können juristische Verfahren leisten und welche gesellschaftliche Erwartungen werden an die Rechtsprechung gerichtet? Welche Instrumentarien stehen dem Rechtsstaat bei der Aufarbeitung seiner diktatorischen Vergangenheit überhaupt zur Verfügung? Der Band beleuchtet die strafrechtliche Verfolgung von NS-Verbrechen in beiden deutschen Staaten und die Aufarbeitung des DDR-Unrechts nach der Wiedervereinigung. (Verlagsinfo)