Die Bibliothek wird gemeinsam vom Dokumentationszentrum und der Gedenkstätte Moritzplatz betrieben.
Hier gewinnen Sie einen Einblick über Neuanschaffungen und interessante Bücher aus unserer Bibliothek.
Wir Kinder des 20. Juli: Gegen das Vergessen
Die Töchter und Söhne des Widerstandes gegen Hitler erzählen ihre Geschichten, Tim Pröse, Heyne 2024.
Am 20. Juli 1944 setzte Claus Graf von Stauffenberg ein Zeichen, das die Welt veränderte. An diesem Tag versuchte er, Hitler zu töten. Hunderte mutige Menschen aus dem Militär, Zivilleben, der Politik und Kirche gaben ihr Leben für diesen einen Tag. Hitler nahm damals blutige Rache. Fast alle Widerstandskämpfer ließ er grausam ermorden. Ihre Kinder wurden den Eltern entrissen: Sie sind die letzten Stimmen des Widerstands.
SPIEGEL-Bestsellerautor Tim Pröse hat ihre Töchter und Söhne besucht, begleitet und ihnen zugehört: Welche Erinnerungen haben sie geprägt? Und welche Botschaft haben sie für unser Heute, in dem sich die Demokratie in Deutschland erneut wehren muss gegen Kriege, Diktatoren und radikale Kräfte?
Ein Buch über eine Vergangenheit, der wir uns jetzt stellen müssen. Denn das Gestern ist gegenwärtiger denn je. (Verlagsinfo)
November
Meine Zeit als politische Gefangene im Frauengefängnis Hoheneck. Angelika Schmidt, Omnino Verlag 2020.
30.12.1975 - 29.06.1978: In den 30 Monaten unserer Haft müssen wir das wahre Gesicht der "Diktatur des Proletariats" kennenlernen. Für 3 Monate ausgeliefert den tschechischen Justizbehörden; 8 Monate den Stasivernehmern; ihren Lügen und Intrigen; 19 Monate den "Erziehern" und Wachleuten in Hoheneck, die auch brutal zugeschlagen haben. [...]
Ein berührender, schonungsloser Bericht einer ehemaligen politischen Gefangenen des DDR-Frauengefängnisses Hoheneck. (Verlagsinfo)
Wie ein Foto unser Leben rettete.
Die wahre Geschichte der Familie Mandil, Maya C. Klinger, Insel Verlag 2025.
Stimmen aus der Verbotszone
Texte über künstlerische Arbeiten der DDR-Opposition in den "radix-blättern", Stephan Bickhardt, Maria Nooke, Peter Ulrich Weiß (Hrsg.), Metropol Verlag 2024.
Ungleich vereint.
Warum der Osten anders bleibt. Steffen Mau, edition suhrkamp Verlag 2024.
Die Diskussion über Ostdeutschland und das Verhältnis zwischen Ost und West flammt immer wieder auf. Sei es anlässlich runder Jubiläen, sei es nach Protesten – oder nach Wahlen. Und dennoch gibt es in dieser Debatte keine Verständnisfortschritte. Sie dreht sich im Kreis, auf Vorwürfe folgen Gegenvorwürfe: »Ihr seid diktatursozialisiert!« – »Ihr habt uns ökonomisch und symbolisch kleingemacht!«
Steffen Mau setzt sich mit prominenten Beiträgen auseinander und widerspricht der Angleichungsthese, laut der Ostdeutschland im Lauf der Zeit so sein werde wie der Westen. Aufgrund der Erfahrungen in der DDR und in den Wendejahren wird der Osten anders bleiben – ökonomisch, politisch, aber auch, was Mentalität und Identität betrifft. Angesichts der schwachen Verwurzelung der Parteien plädiert Steffen Mau dafür, alternative Formen der Demokratie zu erproben und die Menschen etwa über Bürgerräte stärker zu beteiligen. (Verlagsinfo)
Triumph oder Niedergang einer Revolution?
Über das Erinnern an bewegte Tage im Herbst 1989. Rainer Eckert, Leipziger Universitätsverlag 2025.
1989/90 beendete die Friedliche Revolution die SED-Diktatur in der DDR. Doch anders als oft behauptet, wurde sie nur von einer Minderheit der Ostdeutschen aktiv getragen. Während sich insbesondere mutige Dissidenten gegen die bestehenden Verhältnisse auflehnten, wartete die Mehrheit zunächst ab. Sie kam erst wirklich in Bewegung, nachdem die Berliner Mauer unter dem Druck der Demonstranten stürzte und die innerdeutsche Grenze geöffnet werden musste. (Verlagsinfo)
Der Autor ordnet die Ansichten aktueller Parteien und politischen Gruppierungen auf die bundesdeutsche Einheit und die heutige Demokratie vor dem Hintergrund der Ereignisse vom Herbst 1989 kritisch ein. (Verlagsinfo)
Frauenporträts
Katholische Theologinnen aus der DDR erinnern sich, Marlen Bunzel & Weronika Vogel, echter Verlag 2025.
Wer waren die Frauen, die in der DDR Katholische Theologie studierten? In welchen Feldern wurden sie nach ihrem Studium tätig? Wie blicken sie heute auf ihre Studienzeit und ihr Berufsleben zurück? Neben einer Einführung in die historischen Hintergründe des Edith-Stein-Seminars am Philosophisch-Theologischen Studium in Erfurt besteht das Herzstück des Buches aus 16 lebensgeschichtlichen Interviews, die die Autorinnen mit Frauen geführt haben, die in der Zeit zwischen 1962 und 1992 in Erfurt Katholische Theologie studiert haben. Ziel der Autorinnen ist es, diese Frauen sichtbar zu machen und ihrer bis dato unerzählten, weiblichen Perspektive auf einen Ausschnitt von DDR-Kirchengeschichte einen Raum zu geben. (Verlagsinfo)
Ich war das Mädchen aus Auschwitz.
Eine der letzten Überlebenden des Holocaust erzählt ihre Geschichte, Tova Friedman & Malcolm Brabant, Penguin Verlag 2023.
Tova Friedman, eine der jüdischen Überlebenden des Holocaust, ist noch ein Mädchen, als der Krieg über sie und ihre Familie hereinbricht. Sie lernt das Leben im Ghetto kennen, bevor der Tod im Konzentrationslager ihr ständiger Begleiter wird. Allein die Liebe ihrer Mutter gibt ihr die Kraft, den Schrecken, der ihre Kindheit prägt, zu überstehen. Ihre Geschichte ist ein Zeugnis der Hoffnung, die stärker ist als der Hass. (Verlagsinfo)
Das Narrenschiff.
Christoph Hein, Suhrkamp Verlag 2025.
Der neue, epochale Roman des Bestsellerautors über die Geschichte der DDR.
Ein Staat wird - wie alle Staaten - gegründet für alle Ewigkeit und verschwindet nach vierzig Jahren nahezu spurlos. Sind die Menschen, die dort einmal lebten, dem Vergessen anheimgefallen und ihre Träume nur ein kurzer Hauch im epochalen Wind der Zeitläufte? In seinem neuen Roman erzählt Christoph Hein die Geschichte der DDR und ihrer Bürgerinnen und Bürger, von der Staatsgründung bis zum Mauerfall. (Verlagsinfo)
Orte des Erinnerns an die Friedliche Revolution.
Anna Kaminsky für die Bundesstiftung Aufarbeitung (Hrsg.), Metropol Verlag 2024.
1989 war ein Jahr der Auf- und Umbrüche. Nicht nur in der DDR oder den kommunistisch beherrschten Staaten in Europa trugen die Menschen ihren Protest auf die Straßen und in die Öffentlichkeit: Protestaktionen, Massenfluchten und Großdemonstrationen bestimmten ab Sommer das Geschehen. [...]
Der vorliegende Band stellt 150 Orte in ganz Deutschland vor, die an die Ereignisse der Friedlichen Revolution erinnern. Die einzelnen Beiträge beschreiben die Gedenkzeichen und vermitteln einen Eindruck von den Geschehnissen des Revolutionsherbstes 1989 in den Städten und Gemeinden und machen deutlich, dass die Menschen im Land genug von der kommunistischen Herrschaft, Bevormundung und Gängelung hatten. (Verlagsinfo)
Jerusalem Ecke Berlin
Erinnerungen. Tom Segev, Siedler 2022.
Der große Publizist Tom Segev erzählt seine Geschichte. Von der Ankunft der Familie und dem Neubeginn in Palästina, vom Aufwachsen im jungen Staat Israel und der Zeit als Korrespondent in Deutschland. Von seinen Begegnungen mit Hanna Arendt oder Willy Brandt, Mutter Teresa oder Markus Wolf. Immer wieder spürt er der deutschen Identität nach und wird dabei auch mit den historischen Lasten Israels konfrontiert. Und schließlich findet er sein Glück in Äthiopien. Ein Buch von großer erzählerischer Kraft, voller Leidenschaft, Humor und Wärme. (Verlagsinfo)
Fabelland
Der Osten, der Westen, der Zorn und das Glück. Ines Geipel. S. Fischer Verlag 2024.
35 Jahre nach dem Fall der Mauer: Was ist aus dem Glück von 1989 geworden? Woher kommt all der Zorn? Woher kommen die falschen Bilder?
Ines Geipel geht noch einmal zurück zu dem Zeitriss, geht hinein in die Umbrüche nach dem Ende der deutschen Teilung. Hartnäckig hinterfragt sie die politisch entzündlichen Geschichten, die im Land erzählt werden. Und weil sie sich Zeit nimmt, nachhorcht, recherchiert, immer wieder von Menschen erzählt, öffnet sie die verstellten Räume ins uns. Ein fesselndes, unverzichtbares Buch zur Lage der Demokratie in Ost und West. (Verlagsinfo)
Nicht sehr lang her, nicht sehr weit weg.
Ein Buch über den Holocaust. Carla Infanta Gabor, Fischer Sauerländer Verlag 2025.
Wer war Hitler? Was war der Nationalsozialismus? Warum wurden so viele Menschen zu Nazis? Was passierte in den Novemberpogromen? Wer entschied, Juden zu verfolgen? Und was geschah mit ihnen?
Einzigartig aufbereitet, klärt das Sachbuch [für Kinder] fokussiert und ehrlich über den Holocaust, die Nazi-Diktatur und die Hintergründe des Zweiten Weltkriegs auf und verleiht dem Unfassbaren greifbaren Ausdruck. (Verlagsinfo)
Brüche.
Ein ostdeutsches Leben. Wolfgang Engler, aufbau Verlag 2025.
Mit Blick auf die gegenwärtigen Erosionen der deutschen Gesellschaft und nach einer eigenen tiefen inneren Krise schreibt der Soziologe Wolfgang Engler sein persönlichstes Buch. Mit großer Offenheit und Radikalität legt er Zeugnis ab, wie es kaum jemand seiner Generation und Herkunft bislang in Deutschland getan hat. Orientierung sind dabei vor allem die Bücher französischer Autoren der letzten Jahre. Édouard Louis, Didier Eribon und Annie Ernaux - ihre Schilderungen über Klassen- und Lagerwechsel, soziale Verwerfungen und politische Einschnitte sind Engler Wegmarken, anhand derer er seinen eigenen Weg und den der Gesellschaft, aus der er kam und in die er ging, erzählt. (Verlagsinfo)
Zwei Unbelehrbare reden über Deutschland und ein bisschen über sich selbst.
Peter-Michael Diestel & Gregor Gysi, aufbau Verlag 2025.
Gysi und Diestel. Zwei Rechtsanwälte, zwei gelernte Rinderzüchter. Zwei aus dem Osten, die in den Westen gingen. Zwei aus der Politik. Der eine links, der andere konservativ: Gysi war letzter SED-Vorsitzender und Protagonist der Linken, Diestel der letzte Innenminister der DDR, dann CDU-Abgeordneter in Brandenburg, später parteilos.
In Gesprächen mit dem Journalisten Hans-Dieter Schütt entfalten sie die jüngste deutsche Geschichte, die eng mit ihren eigenen verknüpft ist, und blicken auf das vereinte Deutschland – so kritisch wie zuversichtlich. Dabei entsteht noch einmal jene wilde Phase nach 1989, als das Unerwartete Wirklichkeit wurde: Vieles änderte sich, Widersprüche bleiben. (Verlagsinfo)